200328 yoga meditation sitzen in der stille uebung und antworten von doris osterhues

 

Liebe Yoginis und Yogis,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mit-Sitzer,


heute antworte ich auf die per eMail eingegangen Fragen ... und natürlich treffen wir uns weiterhin und Ihr seid herzlich dazu eingeladen. Wir sitzen täglich um 7.00, 12.00 und 19.45 Uhr für jeweils 5 Minuten. Und wie versprochen, habe ich eine weitere Übung für euch ...

 

 

Mitmachen!
Für die Einsteiger und Fortgeschrittenen unter uns

 

Wir zählen den Atem wie folgt:

 

 

  • Einatmen        1
  • Ausatmen        2 – 3
  • Einatmen        4
  • Ausatmen        5 – 6
  • Einatmen        7
  • Ausatmen        8 – 9
  • Einatmen       10
  • Ausatmen       11 – 12

 

  • Wir zählen also niemals weiter als bis 12.

  • Wenn sich am Ende der Aus- oder auch Einatmung automatisch eine kleine Pause einstellt, wird diese gehalten.

  • Yogalehrer, fortgeschrittene Yoginis und Yogis können dann gern auch MulaBandha einfügen.
  • Das Zählen bindet den Geist.

  • Unsere Gedanken sind derzeit dem Corona-Karussell ausgesetzt und bedürfen dringend immer wieder einer Korrektur.

  • Wir führen die Übung mit offenen Augen aus – mit dem Blick gegen eine weiße Wand oder auf Blumen oder eine Kerze gerichtet, da wir uns mit der Meditation nicht aus der Welt hinaus bewegen wollen, sondern vielmehr die Übung als Unterstützung für den Alltag nutzen!

  • Wichtig ist, dass die Augen auf einem Punkt ruhen – so kann auch der Geist zur Ruhe kommen.
  • Die Augen starren nicht auf diesen Punkt!

  • Wenn sich irgendwelche Phänomene einstellen im Form von Licht, Figuren o. ä. nehmen wir dies zur Kenntnis und zählen wie gewohnt weiter.*

  • Im Laufe der Wochen, Monate oder Jahre benutzen wir mit zunehmender Übung dann diese eigentlich normale Atmung immer mehr im täglichen Leben. Da haben wir dann auch nicht immer die Möglichkeit, die Augen zu schließen, also lasst es uns gleich so üben, wie es auch im Alltag Sinn macht.

  • Das Sitzen in der Stille ist nicht dazu da, gespannt auf eine Erleuchtung zu warten, sondern um zu üben! Üben für den Alltag.

  • Durch die Übung lernen unsere Gedanken immer mehr, sich in bestimmten Bahnen zu bewegen, sich auf eine Sache zu konzentrieren und nicht wirr über uns herzufallen und uns in emotionale (Ver-)Stimmungen mitzureißen.

  • Im Laufe der Zeit sollte die Übung aber natürlich vor allem auch unsere Atmung zur Ruhe bringen, die Lungenkapazität erhöhen, zu einer besseren Durchlüftung führen, den Kreislauf positiv beeinflussen genau wie unser Lymphsystem.

 


An die Yogalehrer/Yogatherapeuten/medizinischen Fachkräfte:

 

  • Stellt euch die Anatomie vor, die durch das Zwerchfell führenden Strukturen und euch wird bewusst, was durch die Bewegung des Zwerchfells (einatmend nach unten, ausatmend nach oben) alles angestoßen wird.

  • Als Yoga-Praktizierende spüre ich seit vielen Jahren, dass diese ruhige Atmung (nichts wollen, nur fließen lassen) das Gehirn augenblicklich beeinflussen kann und zur Ruhe von Körper und Geist führt.

  • Meines Wissens gibt es auch seit einigen Jahren Studien, dass der Nervus Vagus (Hauptnerv des parasympathischen Nervensystems) diesbezügliche Meldungen aus dem Bauchraum zum Gehirn leitet, das dann wiederum entsprechende Signale zur Beruhigung aussendet.

  • Ich werde Adrian Osterhues bitten, solche Studien herauszusuchen und ggfs. zu übersetzen.

 

*Wir können an dieser Stelle nicht auf Krankheiten der Augen o. a. eingehen. Die Übungsanleitungen gelten gesunden Menschen. Wenn jemand z.B. eine gerade Linie als Welle oder einfach nicht mehr gerade wahrnimmt, kann dies ein Anzeichen sein für eine gefährliche Makuladegeneration mit Notarzt-Indikation.

 



Links:

Sitzen in der Stille - Übung 01

→ Sitzen in der Stille - Übung 02